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OECD-Zahlen: CARE fordert mehr Mittel im Kampf gegen Hunger und Armut

CARE begrüßt den Anstieg der österreichischen ODA-Quote und fordert mehr Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit 

Wien, 13. April 2023. Vor kurzem veröffentlichte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) die vorläufigen ODA-Zahlen für 2022. Während die internationale Gebergemeinschaft die Ukraine rechtzeitig und umfassend unterstützt hat, fällt die Hilfe für viele andere Krisen auf der Welt immer noch zu gering aus, betont die Hilfsorganisation CARE

„Heuer benötigen 339 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Das sind 65 Millionen mehr als im Jahr zuvor“, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. „Die internationale Gebergemeinschaft und auch Österreich konnten sich im letzten Jahr als starker Partner in der Not für die ukrainische Bevölkerung zeigen. Diese Unterstützung und Aufmerksamkeit benötigen nun auch viele andere Krisenländer, die von Armut, Hunger, Klimawandel, Ungleichheit und Konflikten betroffen sind – sowohl finanziell als auch politisch.“ 

Insgesamt wuchsen die Mittel für staatliche Entwicklungszusammenarbeit um 13,6 Prozent – mit einem ernüchternden Trend: Denn der Anstieg begründet sich auch darauf, dass Geberländer zugesagte Entwicklungsbudgets im eigenen Land zur Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingen ausgegeben haben. Dadurch fehlt es aber an wichtigen finanziellen Mitteln und Ressourcen für die weltweite Armutsbekämpfung.  

Österreich konnte seinen staatlichen Anteil für öffentliche Entwicklungsleistungen im Vergleich zu 2021 um 36,2 Prozent steigern. Damit liegt Österreich mit einer ODA-Quote von 0,39 Prozent über dem OECD-Durchschnitt von 0,36 Prozent – das international vereinbarte Ziel für humanitäre Hilfe liegt bei 0,7 Prozent. 

„Wir begrüßen diese Entwicklung. Gleichzeitig wird es harte Arbeit bedeuten, die ODA-Quote zu halten, da ein nicht unwesentlicher Anteil des österreichischen Entwicklungsbudgets in die Betreuung von ukrainischen Flüchtlingen geflossen ist. Angesichts multipler Krisenherde braucht es deshalb unbedingt eine Aufstockung der Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit. Nur so können wir Armut und Hunger weltweit eindämmen“, so Barschdorf-Hager.