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12 Jahre Syrien-Krieg: Die verheerende Bilanz einer chronischen Katastrophe

Zwei Drittel der syrischen Bevölkerung benötigt humanitäre Hilfe / Das jüngste Erdbeben verstärkt den Bedarf an Nothilfe massiv / CARE leistet seit mehr als einem Jahrzehnt Nothilfe für die Menschen in Syrien

Wien, 14. März 2023. Nach zwölf Jahren Krieg gilt die Situation in Syrien weiterhin als eine der schwersten humanitären Krisen unserer Zeit. Die Bilanz ist verheerend: Rund 300.000 Zivilist:innen kamen bisher durch den Konflikt um. Mehr als 13 Millionen wurden vertrieben und 15,3 Millionen Menschen – der Großteil davon Frauen und Kinder – sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisation CARE leistet seit mehr als zehn Jahren humanitäre Nothilfe in Syrien.

Zuletzt wurde die Situation Anfang Februar durch die verheerenden Erdbeben im Norden Syriens und im Süden der Türkei verschärft. Knapp neun Millionen Menschen in Syrien sind betroffen. „Zwölf Jahre Krieg in Kombination mit den Folgen der Erdbeben sind schlichtweg eine Katastrophe für die Zivilbevölkerung. Gemeinsam mit Partnerorganisationen und der Europäischen Union hilft CARE den Menschen seit zehn Jahren. Solange sie Hilfe brauchen, wird CARE vor Ort sein”, sagt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.

Komplexe Krisen erfordern umfassende Nothilfe

Katastrophale Lebensbedingungen, hohe Arbeitslosigkeit und damit fehlende Einkommensquellen, Armut, mangelnde Bildung für Kinder – und zuletzt die Folgen der Erdbeben: Laut den Vereinten Nationen waren bisher 6,8 Millionen Menschen dazu gezwungen, aus Syrien zu fliehen – 80 Prozent davon in benachbarte Länder wie die Türkei, Jordanien und den Libanon. Syrien weist mit 6,8 Millionen Menschen auch die höchste Zahl an Binnenvertriebenen auf. Diejenigen, die in den Städten und ländlichen Gebieten zurückgeblieben sind, kämpfen unter anderem mit Armut, Hyperinflation und der Ausbreitung von vermeidbaren Krankheiten wie Cholera.

Es ist die bittere Wahrheit: Ohne humanitäre Hilfe können Familien kaum überleben. Vielen fehlt Trinkwasser, Nahrung und eine Unterkunft, die den harschen Winterbedingungen standhält. Ein bescheidenes Einkommen zu erwirtschaften, das ihnen einen eigenen Lebensunterhalt sichert, ist für die meisten Menschen nicht möglich”, so Barschdorf-Hager.

Die multiplen und komplexen Herausforderungen in Syrien benötigen einen umfassenden Ansatz in der Nothilfe. Es braucht deutlich mehr Investitionen und finanzielle Mittel für menschenwürdige Lebensbedingungen und die wirtschaftliche Stärkung von Frauen und Mädchen, die besonders betroffen sind.

So hilft CARE: Gemeinsam mit Partnerorganisationen und der Unterstützung der Europäischen Union, arbeitet CARE seit 2013 im Norden Syriens und in der Türkei, und leistet sowohl Nothilfe als auch längerfristige Unterstützung für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften. 2022 erreichte CARE mehr als 700.000 Menschen in der Türkei und mehr als 1,8 Millionen Menschen in Syrien – über die Hälfte davon sind Frauen und Mädchen.

Nach den verheerenden Erdbeben wurden bestehende Programme sofort angepasst und Unterkünfte für Betroffene zur Verfügung gestellt sowie Bargeld, Nahrung und Wasser verteilt. Mit Unterstützung der Europäischen Union versorgt CARE außerdem Menschen in Syrien mit Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung, wie der Instandhaltung von Toiletten und Handwaschstationen, Seifen und Hygiene-Kits sowie mit Abwassermanagement. Da die Lebensbedingungen im Winter besonders schwierig sind, verteilt CARE warme Kleidung und sorgt dafür, dass die Unterkünfte entsprechend ausgestattet sind, um der Kälte zu trotzen. Außerdem unterstützt CARE Frauen und Kinder, die von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen oder gefährdet sind. Um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken, werden mobile Anlaufstellen und psychosoziale Unterstützung in Form von Einzel- und Gruppenberatung sowie finanzielle Unterstützung angeboten. Frauen und Mädchen erhalten außerdem Schulungen, um sich selbst etwas aufbauen zu können. Zudem wird Bewusstseinsbildung zur geschlechtsspezifischen Gewaltprävention betrieben.