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CARE: Cholera-Pandemie auf dem Vormarsch

CARE im Vorfeld des Weltgesundheitstags: Die Zahl der von der Cholera betroffenen Länder ist in nur einem Monat um 28 Prozent gestiegen / Frauen und Mädchen sind höherem Erkrankungsrisiko ausgesetzt

Wien, 6. April 2023. Eine neue Studie der Hilfsorganisation CARE zeigt, dass die seit Jahresbeginn alarmierende Ausbreitung von Cholera besonders Länder mit hoher Geschlechterungleichheit trifft. Konflikte und Extremwetterereignisse durch den Klimawandel verstärken sie zusätzlich. Da Frauen und Kinder stärker von Cholera betroffen sind, mahnt CARE, dass eine bessere Datenlage für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen notwendig ist.

„Wie bei anderen Infektionskrankheiten, sind die mit Cholera verbundenen Risiken nicht geschlechtsneutral“, sagt Allison Prather, CARE-Gesundheitsexpertin. „Schwangere und stillende Frauen sind mit einem höheren Risiko konfrontiert, bei einer Cholera-Erkrankung Komplikationen zu entwickeln. Auch traditionelle Rollen sind relevant: Frauen und Mädchen kommen eher mit dem Virus in Kontakt, wenn sie Wasser holen, Essen zubereiten, sich um kranke Familienmitglieder kümmern und Latrinen reinigen.“

Wetterextreme und Ungleichheit befeuern die Ausbreitung

Die Studie von CARE stützt sich auf Daten der INFORM-Risikodatenbank und des Gender Inequality Index und zeigt, dass alle von Cholera betroffenen Länder über dem globalen Median bei der Geschlechterungleichheit liegen. Auch weisen drei Viertel der von Cholera betroffenen Länder, wie z.B. Somalia und Haiti, ein hohes oder sehr hohes Konfliktrisiko auf. Mehr als die Hälfte der insgesamt 23 von Cholera betroffenen Länder verzeichnen zudem ein hohes oder sehr hohes Risiko für Extremwetterereignisse wie Tropenstürme, Überschwemmungen und Dürren.

Die Zahl der von der Cholera betroffenen Länder ist in nur einem Monat um 28 Prozent gestiegen. Zuletzt verschärfte der Tropensturm „Freddy” die Cholera-Situation im Südosten Afrikas. Allein in Mosambik stieg die Zahl der Infektionen auf über 24.000 Fälle.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeichnet sich die neueste Welle der siebten Cholera-Pandemie, durch multiple Ausbrüche und die Ausbreitung auf ehemals cholerafreie Gebiete wie Syrien und den Libanon aus. Außerdem weist sie alarmierend hohe Sterblichkeitsraten auf – besonders bei Kindern unter fünf Jahren und Kindern mit akuter Unterernährung.

Zur Methode: CARE verglich die 23 von Cholera betroffenen Länder mit den Risikoindikatoren des INFORM-Risikoindexes und mit den Daten des Gender Inequality Index (2021).

WHO-Liste der von Cholera betroffenen Länder (WHO, 22. März 2023): Afghanistan, Bangladesch, Burundi, Kamerun, Demokratische Republik Kongo, Dominikanische Republik, Äthiopien, Haiti, Indien, Kenia, Libanon, Malawi, Mosambik, Nigeria, Pakistan, Philippinen, Somalia, Südsudan, Syrien, Tansania, Jemen, Sambia, Simbabwe.

So hilft CARE: Mit Unterstützung der Europäischen Union versorgt CARE in Mosambik und Syrien Betroffene mit lebenswichtigen Hilfsgütern, Zugang zu sauberem Wasser, baut und saniert Wasserstellen und verteilt Hygienekits.